Deutschland Youth sieht jährlich über 1,4 Milliarden Werbespots für Glücksspiele
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Während der jüngsten Konsultationen zu den deutschen Glücksspielgesetzen hat das Ministerium für Digital, Kultur, Medien und Sport ein interessantes Papier veröffentlicht, in dem die Anzahl der von deutschen Jugendlichen gesehenen Glücksspielanzeigen aufgeführt ist. Die Ergebnisse sind alarmierend.
Derzeit sehen Kinder in Deutschland jährlich rund 1,4 Milliarden Glücksspielwerbung. Dies ist fast das Dreifache des Wertes von 2005.
Sie sehen, die Dinge waren ganz anders, bevor Tony Blair, der Ex-Premierminister, die Gesetze für die Ausstrahlung von Glücksspielwerbung lockerte. Bevor das Glücksspielgesetz von 2005 an die Macht kam, waren die einzigen Glücksspielwerbespots im Fernsehen für die National Lottery, Bingo und Fußballpools. Nachdem der Gesetzentwurf im September 2007 umgesetzt wurde, haben Buchmacher, Pokerseiten, PayPal Casinos und andere Glücksspielunternehmen durften ihre Werbung nach 21 Uhr und bei Live-Sportveranstaltungen ausstrahlen.
Schockierende Zahlen!
Das Glücksspielgesetz von 2005 führte zu einer massiven Zunahme von Glücksspielwerbung im Fernsehen. Dies führte dazu, dass Kinder mehr dieser Anzeigen als je zuvor sahen. Laut diesem Regierungskonsultationspapier sahen Kinder (4 bis 15 Jahre) 500 Millionen Werbespots pro Jahr. Diese Zahlen sind vor dem Inkrafttreten des Gesetzes im Jahr 2007.
Schneller Vorlauf bis 2013, und Kinder in Deutschland sehen mehr als 2 Milliarden Werbespots pro Jahr. Bis 2016 sank diese Zahl auf 1,4 Milliarden, aber nicht, weil die Glücksspielunternehmen ihre Werbung eingestellt hatten. Stattdessen, weil Kinder mehr Zeit online und fern vom Fernseher verbringen.
Für die etwas ältere Altersgruppe (16-24 Jahre) sind die Zahlen noch schlechter. Diese Gruppe sieht mehr als 7 Milliarden Glücksspielwerbung pro Jahr.
Natürlich ist dieses Papier die Fortsetzung der jüngsten Bemühungen zur Regulierung der deutschen Glücksspielindustrie. Zunächst schlug die Deutschland Gambling Commission ein Einsatzlimit von 2 € für die Spielautomaten des Wettbüros vor. Als nächstes forderte die Kommission die Behörde auf, Glücksspielanbieter zu bestrafen, die gegen die Werberichtlinien verstoßen. Schließlich rief der Deutsche Independent Public Policy Think Tank an ResPublica schlug eine obligatorische Steuer für die Glücksspielanbieter vor die Forschung und Programme zur Spielsucht zu finanzieren.
Die Konsultation dauert bis zum 22. April nd und jeder kann zur Diskussion beitragen.
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